Das Original iPad wurde 2010 veröffentlicht und markierte damit den Beginn einer neuen Ära im mobilen Computing, was selbstverständlich auch einen erheblichen Einfluss auf das mobile Gaming hatte. Während es im Vergleich zu heutigen Tablets ein alter Veteran ist, verdient es einen genaueren Blick, um seine Rolle in der Gaming-Geschichte und seine heutige Relevanz zu beleuchten. Kann dieses Urgestein des mobilen Gamings im Jahr 2024 noch überzeugen?
Hardware: Ein Pionier mit Grenzen
Das erste iPad präsentierte sich als beeindruckendes Gerät seiner Zeit. Sein 9,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixeln bot eine deutlich größere Möglichkeit, seine Lieblingsspiele zu spielen, als Smartphones es damals taten. Dieser Vorteil machte es zu einem idealen Gerät für Casual-Games und Puzzlespiele.
Der damals recht leistungsstarke Apple A4-Prozessor, der auch im iPhone 4 zum Einsatz kam, ermöglichte flüssiges Gameplay für viele Titel –, obwohl anspruchsvollere Spiele schnell an ihre Grenzen stießen. Die 256 MB RAM waren für heutige Verhältnisse natürlich ein Witz, doch im Kontext der damaligen Spielelandschaft ausreichend. Zudem war die Touchscreen-Steuerung präzise und reaktionsschnell – ein entscheidender Faktor für die Spielerfahrung.
Der größte Vorteil des iPads gegenüber Smartphones seiner Zeit war aber eindeutig der Formfaktor. Vor allem für Spiele, die eine präzise Steuerung oder eine größere Spielfläche benötigten, war der größere Bildschirm ideal. Die Möglichkeit, das iPad sowohl in der Hand zu halten als auch irgendwo abstellen zu können, erweiterte die Spielmöglichkeiten und machte es zu einem vielseitigen Gaming-Gerät.
Die Hardware des Original iPads zeigt jedoch auch seine Alterserscheinungen. Der A4-Prozessor ist im Jahr 2025 deutlich unterdimensioniert. Anspruchsvolle Spiele, die damals vielleicht noch flüssig liefen, ruckeln heute doch sehr. Auch der geringe Arbeitsspeicher begrenzt die Möglichkeiten des Multitaskings und die Leistung bei gleichzeitig laufenden Anwendungen. Die Technik hat sich halt weiterentwickelt.
Software und Spieleangebot: Ein nostalgischer Ausflug in die App Store-Anfänge
Das iPad profitierte von dem im Entstehen begriffenen App Store, der damals bereits eine überraschend umfangreiche Auswahl an Spielen bot. Viele dieser Titel, wie zum Beispiel Angry Birds, Plants vs. Zombies, Fruit Ninja, und Real Racing (die erste mobile Version), waren speziell für das größere Display des iPads optimiert. Du erinnerst dich vielleicht noch, wie unterhaltsam und neu es war, auf einem größeren Gerät als das iPhone oder dem iPod zu spielen.
Viele dieser Titel sind heute immer noch verfügbar, aber die Kompatibilität mit neueren iOS-Versionen ist nicht immer gewährleistet. Die Emulation von Konsolenspielen ist ebenfalls möglich, aber die Leistung des A4-Prozessors schränkt die Möglichkeiten stark ein. NES- und Game Boy-Titel laufen meist flüssig, aber anspruchsvollere Systeme sind kaum möglich. Die Software-Bibliothek des Original iPads ist also eine Mischung aus Nostalgie und Einschränkungen.
Steuerung und Benutzeroberfläche: Intuitiv und doch begrenzt
Die Touchscreen-Steuerung des iPads war für seine Zeit revolutionär. Sie war intuitiv und benutzerfreundlich und passte perfekt zu vielen Casual-Games und Puzzlespielen. Für anspruchsvollere Titel mit komplexen Steuerungsschemata erwies sie sich jedoch als limitierend. Das Fehlen physischer Tasten oder analoger Sticks schränkten die Möglichkeiten ein, sodass sich präzise Bewegungen oft als schwierig herausstellten.
Vergleich mit neueren iPad Modellen
- iPad (Einsteigermodell): Das iPad 10 von 2022 besitzt einen 10,9-Zoll-Display und hat deutlich mehr Speicher als das allererste iPad. Hinzu kommt ein moderner Prozessor mit einer höheren Leistung, sodass auch anspruchsvollere Spiele möglich sind. Es ist ideal für Gelegenheitsspieler und jüngere Nutzer.
- iPad mini: Das iPad mini 7 kam 2024 auf den Marlt und ist kompakt, aber dennoch leistungsstark. Es ist mit einem 8,3-Zoll-Display und leistungsfähigeren Kameras ausgestattet. Es eignet sich für mobile Gamer, die Wert auf Flexibilität und Portabilität legen.
- iPad Air: Das iPad Air von 2024 ist in zwei Größen verfügbar: in 11 und 13 Zoll. Es hat einen M2-Chip verbaut, der mit einer deutlich höheren Rechenleistung daherkommt. Auch das Display ist sehr viel besser als das von den Vorgänger-Modellen. Das iPad Air ist der perfekte Wahl für anspruchsvollere Spiele und punktet dazu noch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
- iPad Pro: Das iPad Pro der 7. Generation ist seit 2024 verfügbar und stellt das Spitzenmodell unter den iPads dar. Mit dem M4-Chip, einem beeindruckenden Tandem-OLED-Display mit ProMotion-Technologie und hoher Speicherkapazität richtet es sich vor allem an professionelle Nutzer und anspruchsvolle Gamer, die höchste Leistung von einem Tablet-Computer erwarten.
Fazit: Ein Stück Gaming-Geschichte mit Nostalgie-Bonus
Das Original iPad ist längst kein modernes Gaming-Tablet – so viel steht fest. Seine Hardware ist veraltet und seine Möglichkeiten sind begrenzt. Trotzdem hat das iPad selbstverständlich seine Daseinsberechtigung, immerhin stellt es einen wichtigen Teil der Geschichte des mobilen Gamings dar. Es ist ein nostalgisches Erlebnis, das den Anfängen des mobilen Spielens Tribut zollt.
Die Option, klassische Spiele aus den frühen Jahren des App Stores zu spielen, dürfte für einige Spieler ein besonderer Reiz sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Spielerlebnis durch die eingeschränkte Hardware stark beeinflusst wird. Für Nostalgiker ist das Original iPad allemal eine Überlegung wert. Für anspruchsvollere Gamer ist es jedoch keine sinnvolle Investition. Es ist ein Stück Geschichte, aber kein modernes Gaming-Gerät.